UV-Klärer … etwas Geschichte

Die Geschichte der Nutzung des UV-C Lichtes beginnt mit den ersten dokumentierten Experimenten bei denen Silbersalze (wie sie später in der analogen Schwarz/Weiß-Fotographie eingesetzt wurden) durch Sonnenlicht geschwärzt wurden. Eine herausragende Persönlichkeit in diesem Zusammenhang ist der deutsche Physiker Johann Wilhelm Ritter, der am 22. Februar 1801 bei der Durchführung des folgenden Experiments eine nachhaltige Entdeckung machte. Johann Wilhelm Ritter hatte an diesem Tag folgende Versuchsaufbau vorbereitet: ein Prisma ermöglichte es ihm Sonnenlicht, welches er zur Mittagszeit durch einen schmalen Schlitz in einen Raum leitete in sein Spektrum aufzufächern. Diesen Lichtfächer leitete er auf eine lichtempfindlich Hornsilber-Schicht. Johann Wilhelm Ritter beobachtete, dass die Schwärzung, die das Licht auf der Hornsilber-Schicht verursachte, in dem Bereich am höchsten war, der am außerhalb des violett sichtbaren Rand des Lichtfächers lag.
Johann Wilhelm Ritter nannte die Strahlung „de-oxidierende Strahlung“, später wurde der Begriff bis in das 19. Jahrhundert als „chemische Strahlung“ bezeichnet. Johann Wilhelm Ritter fühlte sich bei seiner Entdeckung bestätigt. War sie doch der Beweis für das von Johann Wilhelm Ritter favorisiertem Konzept der physikalischen Polarität und damit der Gegenpol zu der ein Jahr früher (1800) vom dem aus Deutschland stammenden britischen Astronomen William Herschel entdeckten Infrarotstrahlung.

Die ersten medizinischen Forschungsberichte zum UV-Licht datieren das Jahr 1878, verfasst von den Forschern und UV-Pionieren Arthur Downes und Thomas P. Blunt. Downes und Blunt erkennen, dass die Vermehrung von Mikroorganismen durch starke Sonnenbestrahlung eingeschränkt wird. Die Entwicklung von künstlichen UVC Lampen in Form von Quecksilberdampflampen ebnete den Weg für die weitere medizinische Erforschung des UVC Lichtes zum Ende des 19. Jahrhunderts. Weitere Meilensteine ließen nicht lange auf sich warten: im Februar 1902 berichtete der österreichische Arzt Gustav Kaiser vor der Vollversammlung der Gesellschaft der Ärzte in Wien von einem Selbstversuch mit einer UV-Glühlampe. Gustav Kaiser behandelte eine nicht heilen wollende Wunde mit dem Licht der UV-Glühlampe mit positiven Erfolg. Ermutigt wurde das „blaue Licht“ auch bei der Behandlung einer schwer an Tuberkulose erkrankten Patientin eingesetzt, ebenfalls mit einem nach vier Wochen eintretenden positiven Behandlungserfolg. Gustav Kaiser dehnte daraufhin seine Versuche mit UV-Licht auf die Behandlung von Hautkrankheiten aus, erzielte ebenfalls günstige Ergebnisse und schlussfolgerte in den Innsbrucker Nachrichte 1902, das das „blaue Licht“ keimtötend wirkte.

Die Entdeckung der Quecksilberdampflampe leistete die wesentliche Grundlage für die systematische Nutzung des UVC-Lichtes. Der Berliner Physiker Martin Leo Arons erfand 1892 die Quecksilberdampflampe, damals noch unter der Bezeichnung Aronssche Röhre. Ab 1904 arbeitete er im Labor der damaligen Glühlampenfabrik AEG, die Martin Leo Arons Erfindung ab 1907 unter dem Namen „Dr. Arons-Quecksilberdampflampe“ vermarktete. Basierend auf der Erfindung von Martin Leo Arons forschten und entwickelten weitere Wissenschaftler an technischen Verbesserungen der Quecksilberdampflampe. Diese Phase der Verbesserungen, Effizienzsteigerungen und kostengünstigen Produktion von Quecksilberdampflampen dauerte bis in die 30iger Jahre des 20. Jahrhunderts bis zur erstmaligen Verbreitung der Technik zur Erzeugung von künstlichen UVC Lichtes an. Das Verständnis für den Einfluss des UVC Lichtes auf die DNA der Zellen entwickelte sich erst nach den 50ier Jahren des 20. Jahrhunderts, nach der Entdeckung der DNA. Die desinfizierten Eigenschaften von UVC Licht erhielten einen Aufschwung mit der zunehmenden Verwendung von Antibiotika und dem Auftreten von antibiotikaresistenten Keimen. Gleichzeitig leisten heute moderne Messtechnik und Sensorik einen großen Beitrag zur aktuellen Nutzung des UVC Lichtes mit weiterhin großem Potential. UVC Technik ist heute so preisgünstig geworden, dass sie im Haushalt für verschiedene Anwendungsbereiche eingesetzt werden kann. Die Entwicklung von UVC-LEDs könnten das nächste spannende Kapitel der Nutzung des UVC-Lichtes eröffnen.

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